Ein sonniger Saisonstart

Soooo ... eine super schöne und ereignisreiche Woche im frühlingshaften, sonnigen Rijeka ist leider schon vorbei. Also auch Zeit für einen Bericht für die neidischen Daheimgebliebenen.

Anreise am Samstag
Moni war Nachts in Hannover gestartet und kam um 9:00h bei mir an. Frühstücken und dann meine Sachen im Ducato verstaut. Abfahrt um 11:45h und unterwegs bald diverse Staumeldungen von Guido, Schlosser, Ma und Sylli. So trafen wir uns dann erst an der Bayrisch-Österreichischen Grenze. Ab da ging's gemeinsam weiter und problemlos über die Grenzen nach Rijeka. Leider stimmte der Plan für das Auffinden der Pension nicht so richtig und erst nach einer halbstündigen Irrfahrt standen wir vor dem richtigen Haus ... die dort angestellte Kneipen-Bedienung war zwar zunächst anderer Meinung, aber auch das klärte sich nach Durchbrechen der Sprachbarriere. Das Apartment war zwar nicht das größte, aber immerhin frisch renoviert. Nach zwei schnellen Bier bezogen Sylli&MA das Schlafzimmer und Moni, Guido, Schlosser und ich teilten uns den zweiten Raum ... ich durfte mit Schlosser kuscheln *grins* ... nach diversen weiteren Weizen ging so der Anreisetag feucht-fröhlich zu Ende.

Sonntag
Den Rest des Vorabends noch im Kopf wurden wir von frischen Temperaturen und Sonnenschein begrüßt. Also nach dem sehr originellen Frühstück (Kuchen&Kaffee) ab zur Strecke. Dort lief noch eine Veranstaltung von Actionbike. Während des gerade laufenden GP-Distanz-Rennens konnte man eine 2004er-Blade im Tiefflug bewundern ... Jürgen Ölschläger vom AlphaTechnik-Team gab uns einen Vorgeschmack auf die IDM-Saison und setzte eine erste Referenzzeit mit 1:32,6!!! Kurze Zeit später trafen auch Bärchen, Ditze und Ralf von der Sauerland-Gang sowie Heinz und Kumpels ein. Am Nachmittag konnten wir bereits eine der neuen Doppelboxen beziehen in denen es außer an einem Sanitärbereich an nichts fehlt. Die Möglichkeit für 30EUR schonmal ein Runden zu drehen nutzte unter anderem Heinz aus und verschaffte sich gleich mal einen Trainingsvorsprung ;-)
Wir warfen stattdessen den Grill an und gingen zum gemütlichen Teil über. Zwischenzeitlich trafen auch Jörg mit Familie und TerTL&Statler ein. Die Truppe war somit bis auf Torschdn&ßabine komplett. Und mit denen war auch noch zu rechnen, da sie wider Erwarten doch am frühen Morgen inkl. der Baby-Gixxe aufgebrochen waren. Hervorragende Stimmung und angeregte Gespräche zeigten schnell, dass sich eine super Truppe zusammengefunden hatte. Nur die Temperaturen spielten an diesem Abend noch nicht so richtig mit und wir zogen uns ins Apartment zurück. Dort öffneten wir noch ein Weizen und warteten ßabine&Torschdn die dann auch, zum Glück unversehrt nach einer Begegnung der 3. Art mit einem LKW, eintrafen. So war die MOFler-Truppe vollzählig und es konnte richtig losgehen.

Montag
Allen Wettervorhersagen zum Trotz weckte uns, außer den infernalischen Bauarbeitern die ein 2.-Weltkrieg-Denkmal vor dem Hotel renovierten, wieder strahlender Sonnenschein in Einheit mit recht frischen Temperaturen. Froh gestimmt zur Strecke, schnell die technische Abnahme erledigt und die Reifenwärmer eingesteckt. Ich war schon ganz gespannt wie sich das Fahren nach einem halben Jahr Abstinenz anfühlt und natürlich auch auf die nagelneuen Bridgestone BT002 die ich zum Testen montiert hatte. Den ersten Turn natürlich ersmal locker raus und checken ob alles funktioniert ... speziell der Fahrer, schließlich hatte ich, von einem Hallen-SuperMoto-Tag abgesehen, zuletzt vor einem halben Jahr auf dem Mopped gesessen. Also 5 Einrollrunden und wieder rein. Fühlt sich gar nicht so schlecht an.
Im 2. Turn nehme ich Sylli mit, die Strecke noch gar nicht kennt. Als wir wieder reinkamen zeigte mir der Hanebub das Ergebnis seiner ersten Runden: eine hohe 1:43 und damit bereits 1s schneller als letztes Jahr (ok, da waren wir auch nicht sonderlich flott). Eine erste Ansage war gemacht. Aber bevor ich die Herausforderung annehmen konnte schmiss ich die Mille erstmal vom Ständer und verbog mir mit dem Dreiecksständer das Schaltgestänge ... suuuuuper! Also war erstmal Reparatur angesagt, vielen Dank an Schlosser für die Hilfe! Nachdem das Malheur beseitigt war endlich raus und was am Kabel ziehen. Und das klappte auch ganz ordentlich. Im nächsten Turn konnte ich problem- und stressfrei 43er und 44er Runden fahren und konterte Hanebubs Zeit mit einer 1:43,4 :-)
Erstmal Mittagspause und mit den anderen das bisher erlebte bequatschen. Es herrschte allgemeine Begeisterung bei den Rijeka-Neulingen über die Strecke, Fahrwerkseinstellung und Linienwahl wurden angeregt diskutiert, MA seine Bastelbude funktionierte wider Erwarten sehr gut und der Hanebub haderte mit verlorenen Schrauben an seinem Edelzubehör von PVM und Rairotec. Ich fuhr als nächstes einen längeren Turn und hatte einige freie Runden am Stück, so dass ich niedrige 43er Zeiten konstant und eine 42,2 fahren konnte ohne auf der letzten Rille unterwegs zu sein. Damit ging die Tageswertung an mich, was den Hanebub ein wenig irritierte *ggg* Im nächsten Turn lief ich auf Sylli auf und folgte ihr drei Runden und konnte ihr so ein paar Tips geben. Wenig später war es dann 17h und der erste Tag konnte mit dem gemütlichen Teil weitergehen. Grillen, Weizen trinken und Quatschen. Als die Sonne unterging wurde es dann doch empfindlich kühl und so wir fuhren gegen 22h zurück ins Apartment wo das heiße Wasser immerhin für Sylli&MA reichte. Schlosser, Hanebub und ich wärmten uns weiter von innen bis die allgemeine Müdigkeit uns ins Bett trieb.

Dienstag
Ein Preßlufthammer weckte uns rechtzeitig um nach einer Dusche&Frühstück den zweiten Tag in Angriff zu nehmen. Nach einem Cappuccino und einem kurzen Gespräch mit Seriensportlern vom MC Hannover (Reimann, Buchmann, Brüggemann) fuhr ich noch einen letzten Turn (zusammen mit Ditze) mit dem ersten Satz BT002 (T3), der nach nun 280km ziemlich am Ende war, aber trotzdem noch gut Grip bot und auch im Handling kaum nachgelassen hatte. Danach Räder raus und Reifenwechsel ... 2. Satz BT002, die weiche Mischung. Zwischenzeitlich hatte auch Torschdn seine Bastelbude fertiggestellt und drehte erste vorsichtige Runden ... ok, nur 2, da er vergessen hatte den Kupplungshebel festzuschrauben und diesen prompt Ende /Z verlor :-o
Ich machte einen Kaltgrip-Versuch und stellte fest, dass trotz der niedrigen Streckentemp. die BT002 nach einer Runde funktionierten und nach zwei Runden richtig auf Betriebstemp. waren. Im Schlepptau hatte ich dabei Schlosser und Jörg, einwenig instruktoring. Das machte ich im Laufe des Nachmittags auch noch mit TerTL&Statler, Ditze und nochmal mit Sylli, die sich sichtlich wohlfühlte und einen schönen Strich fuhr. Während des TerTL&Statler-Turns gab es dann gelbe Flaggen in der ersten 180°-Kurve und beim zweiten vorbeifahren bestätigte sich leider die erste Vermutung: Torschdn!!! Damit hatte sein 3/4-Gixe-Wiederbelebungsversuch ein frühes und, zumindest für diese Woche, endgültiges Ende. Abgang über's Vorderrad (in einer überhöhten Kurve!) und Überschlag ließen einiges an Kampfspuren zurück. Damit hatte unsere Truppe leider die erste Verlustmeldung. Ich fuhr noch zu einem letzten Turn raus um ein wenig an meinen Bremspunkten zu feilen, das hatte ich bis dahin vernachlässigt. Am nächsten Tag stand schließlich das Zeittraining an und es fehlten noch 2,5s um unter 1:40 zu fahren ;-)
Da Grillgut alle war ging es zum Essen in die Grillbar im Fahrerlager. Dort gibt es leckere kroatische Spezialitäten (etwas fettig *g*) und eine lokale Bier-"Spezialität" namens Karlovac. Von dem gab es reichlich und nach meiner Erfahrung von Sonntag versuchte ich mich dezent zurückzuhalten. Ganz im Gegensatz zum Hanebub. Als uns zu kühl wurde zogen wir uns zunächst in die Box zurück (ein paar Weizen) und fuhren gegen 1:00h ins Hotel zurück. Dort gab es noch ein Betthupfl-Weizen und der Tag war gegen 2:00h zu Ende :-)

Mittwoch
Der Preßlufthammer hatte Gesellschaft eines Baggers mit großem Preßlufthammer bekommen, aber egal. So konnten wir wenigstens nicht verschlafen. Allerdings verzichteten Schlosser, Hanebub und ich auf den Genuß des offiziellen Frühstücks mit 20 Bauarbeitern in einem verrauchten Raum und machten uns selber was. Hanebub sah so mittel glücklich aus und brummte was von "ich wurde vergiftet" ... womit bloß *lol*
An der Strecke angekommen fanden wir wärmere Temperaturen vor, allerdings war es auch bedeckt. Der Wetterbericht drohte sogar mit Schauern. Am späten Vormittag war das erste Zeittraining angesetzt und angesichts des Wetters und dem Zustand meiner Reifen drehte ich nur ein paar Warmup-Laps und beschloß zwischen den Zeittrainings einen frischen Satz Slicks aufzuziehen. Da die V2-Klasse als letztes dran war sah ich mir erstmal an was die anderen Mädels und Jungs so zustande brachten. Und da gab es schon etliches zu bewundern. Unsere Sauerländer Renn-Amazone Sylli schaffte in der 750er-Klasse Platz 16 noch vor Bärchen und beherrschte den Ladys-Cup deutlich. MA wurde mit einer 42er-Runde sogar 10. Den Vogel schoß allerdings Ditze ab. Am Vortag noch 46er gefahren und mit mir auf Linien-Suche, brannte er eine 1:40,3 in den Asphalt und holte sich Platz 4 in der sehr starken 1000er-Klasse (12 Fahrer mit 40ern oder schneller) direkt hinter Jürgen Müller und Wolfram Heger! Der Hanebub hingegen mußte seinem dezenten Gertränkekonsum des Vorabends Tribut zollen und war nach zwei gezeiteten Runden froh nicht im Kiesbett gelandet zu sein. Weniger froh war er über seinen 14. Startplatz mit einer diskreten 1:44,2 ;-)

Nun waren wir V2ler dran. 16 Fahrer auf der Strecke versprach eigentlich freie Fahrt. Also Einrollrunde und los ... ich brachte auf anhieb eine ordentliche Runde zusammen: 1:41,814. Die beste dieser Woche. Leider konnte ich den Zug nicht nutzen da ich vor der schnellen Links nach der 180° wortwörtlich auf TerTL stieß ... kein Risiko und dahinter geblieben. Erst vor der 90°-Rechts fuhr ich vorbei. Nächste Runde das gleiche Spiel Eingangs des Geschlängels zur Gegengeraden. Ich hatte erstmal genug und fuhr raus. Wir hatten ja 25min. Nach 5min fuhr ich wieder raus und konnte zwei freie Runden fahren: 41,816 und 41,026. Es folgte eine "gestörte" und zwei weitere freie mit 41,757 und 41,740. Schön konstant, aber da muß doch noch was gehen. Also eine langsame Runde zum Luftholen und schön mit Schwung aus der 180° in Richtung S/Z. Ende S/Z spät bremsen und den Schlag durch die Welle ausgleichen. Auf ganz enger Linie um den Berg und früh aus der ersten 180° raus. Schnelle Links schnell einlenken, mit Schwung in die Bergab-Links und nach der 90°-Rechts mit Zug durchs Geschlängel rauf zur Gegengeraden. Am Ende bei 100m bremsen, in die 180° reinlaufen lassen, kurz ans Gas und dann nach der Links in enger Linie zurück auf S/Z: 1:40,784! Pole mit 2,7s Vorsprung ... Geht doch!!! Leider konnte Heinz nicht richtig mithalten, da seine DUC ein wenig zickte. TerTL kam dafür auf eine gute 48,425 (Platz 8) und Statler mit seiner Trixi auf 50,556 (Platz 10). Schlosser war da mit einer 56,295 auf Platz 14 schon bescheidener, aber er hatte auch mit Karlovac "gespielt" ;-)

So hofften zwei unserer Truppe auf das zweite Zeittraining und die Zeit bis dahin wurde mit freiem Fahren verbracht. Ich machte erstmal Mittag und fuhr danach noch einen Turn mit Schlosser und Jörg, baute dann die Räder aus und ließ neue Pirelli Slicks aufziehen. Inzwischen startete bereits das zweite Zeittraining ... und dunkle Wolken zogen auf. Der Wetterbericht schien sich zu bestätigen. MA kam rein berichtete von einem heftigen Rutscher wegen feuchter Strecke Ende der Gegengerade und in der anschließenden 180°-Links. Er hatte unseren Hinweis "Rijeka geht im Feuchten noch mit Slicks" zu optimistisch interpretiert und kaum Speed rausgenommen ;-) Es tröpfelte zwar nur ganz leicht, aber wohl genügend um die Strecke an manchen Stellen naß zu machen. An Zeitenverbesserung war natürlich nicht mehr zu denken. So baute ich meine frisch bereiften Räder nur wieder ein und wir gingen zum gemütlichen Teil über. 2. Versuch in der Grillbar, diesmal allerdings ohne bzw. mit sehr wenig Karlovac. Der Hanebub zog sich dann auch frühzeitig ins Hotel zurück und da der Regen zunahm und es zum Draußensitzen zu unangenehm wurde, zog auch der Rest der Truppe sich zunächst in die Box und wenig später ins Hotel und die Wohnmobile zurück.
MA&Sylli waren noch zur Metro (!) gefahren um etwas für Syllis Geburtstag einzukaufen und in diesen feierten wir natürlich auch noch rein, die Geschenkübergabe wollten wir uns auf gar keinen Fall entgehen lassen. Denn der Hanebub hatte sich, neben zwei nützlichen Dingen, auch einen Gag einfallen lassen. So gab's um Mitternacht ein Ständchen, Glückwünsche und die Geschenke: einen Vorderradständer, eine Verkleidungsscheibe (Gutschein) und ... pinkfarbene Wäsche (PushUp-BH und String)!!! Diese sollte Sylli am nächsten Tag beim Rennen über der Kombi tragen. Zurück ging diese Idee auf eine Idee von Sylli selbst, die sich eigentlich Dessous auf die Kombi "lackieren" lassen wollte, dies aber mangels Zeit wieder verworfen hatte. So holen einen verrückte Partyideen wieder ein *lol*

Donnerstag
Nach einer ruhigen Nacht, ok bis auf Sylli die wohl krampfhaft überlegte wie sie aus der Geschichte wieder rauskommt *g*, weckten uns unsere Freunde die Bauarbeiter. Diesmal leider bei eher schlechtem Wetter, soll heißen es regnete nicht mehr, aber die Straßen waren noch naß. Also erstmal gemütlich gefrühstückt. Da es noch immer bedeckt war, waren die Temperaturen höher und auf dem Weg zur Strecke waren bereits die ersten Lücken in der Wolkendecke zu sehen. So begann die Strecke auch abzutrockenen und nach zwei Cappuccino und dem Wechsel der Bremsbeläge konnte es losgehen.
Guido war bereits auf der Strecke auf der Jagd nach dem verlorenen Mittwoch und offensichtlich fit und bereit für den Angriff auf die MOFler-Wertung (zur Erinnerung: Ditze führte mit 40,3 vor mir mit 40,7)! Auch alle anderen brachten sich für's Rennen am Mittag in Stimmung und so war richtig was los. Ich drehte ein paar Runden mit TerTL, Statler, Schlosser und Jörg, bevor ich noch einen etwas zügigeren Turn als Warmup machte. Das sollte reichen, wollte mir die neuen Slicks für die Rennen aufsparen.
Den Höhepunkt des Renngeschehens gab es gleich zu Beginn bei den 750ern&LadysCup. Sylli zog ihr Geburtstagsgeschenk über die Kombi und fuhr in die Startaufstellung. In der Einführungsrunde fuhr Claus Ehrenberger an ihr vorbei, bremste, drehte sich um und zeigte ihr den erhobenen Daumen :-) Das Rennen lief gut für die MOFler. MA konnte seinen Platz 10 verteidigen und Bärchen, Sylli und Gunther lieferten sich einen schönen Dreikampf den Sylli leider knapp verlor. Aber sie gewann den LadysCup mit rund einer Minute (!!!) Vorsprung nach 8 Runden. Es folgte ein schönes 600er-Rennen mit einem Vierkampf um die Spitze (38er Zeiten) den der Seriensportler Ray Buchmann für sich entschied. Dann war die "Königsklasse" dran. Lassen wir den Hanebub selber berichten:

Tja, was soll ich sagen? Erst mal auf jeden Fall SSA! für den 14ten Startplatz mit ner 1.44:20 wegen unpässlich! Startaufstellung aus Mofler Sicht:

1) Jürgen Müller
4) Ditze
14) Der Bub * schäääääm*
21) Randolf Dreier (Nicht angetreten! )

Was tun?
Ersma Lockerungsübungen, hierbei gaaaaaanz wichtich die Dehnung der Oberschenkelmuskulatur durch die Übung "Geht Kacken" © by Hudi
Dann raus in die Startaufstellung, Ampel von rot auf grün und AB!
Nun die sehr kurze Beschreibung des Rennen aus meiner Sicht

Erste Runde alles knubbelt sich um den Berg rum. Hab meinen Startplatz etwa gehalten und komme aus der ersten Runde glaube ich als 11ter. Ich merke das ich schneller kann als die 3 - 4 Fahrer vor mir und weiter voren fährt uns der Zug weg, jetzt nuuuur nicht zu hektisch werden! Vorbei an Start/Ziel is nix zu machen, abba die Anfahrt der 180Grad Links nach der Doppelrechts um den Berg rum ist meine Spezialität! Und wirklich, die beiden Jungs vor mir fahren die zweite Rechts zu langsam um dann die folgende Links ganz von außen anzufahren! Das geht doch viel spitzer ihr Nasenbohrer! Gedacht und getan ist eins, in der Rechts neben den ersten gezogen und mit reichlich Schwung in die 180 Grad Links eingebogen. Der Zweite ist ja keine Gefahr, der ist ja ganz außen!

Dachte ich.

Er aber nicht!
Statt (wie von mir geplant) erst zum Kurvenscheitel an den Curb zu fahren macht der das direkt vor mir! Und jezz?
- Geht schräger als schräg?
- Kann man mehr bremsen als man Bremsen kann?
- Gibts irgendwo ne Abkürzung?
Nicht? Na gut, dann versuchen wir mal noch schräger mit mehr bremsen über die inneren Curbs! Leider funktioniert auch diese Kombination nicht so wie erhofft so das ich schon wieder dieses häßliche Geräusch von schabenden Motorradteilen auf Asphalt hören muß!

Ditze wurde dann noch 10ter und ich hatte wieder ne Aufgabe für den Abend weil am Freitag wollte ich ja noch fahren! Freundlich fand ich die LaOla der Boxen 3 & 4 bei meiner Ankunft auf dem Schandkarren!

Soweit der O-Ton!!!
Als Guido "eingeliefert" wurde befand ich mich bereits in meinen Vorbereitungen. Eigentlich sollte nicht viel passieren, da mein Trainingsvorsprung von 2,7s doch reichlich und Heinz (bereits am Vorabend abgereist ... Geschäfte ) ja nicht am Start war. Also ab in die Startaufstellung auf meine allererste Pole! Die konnte ich auch lange genießen, da ein Kollege erst die Boxengasse verließ als wir bereits alle bereit für die Einführungsrunde da standen! Beim Start hatte ich dann mal wieder zu wenig Drehzahl und eine Duc und eine VTR fuhren an mir vorbei. Die Duc bremste da wo sie wohl immer bremst, bei 100km/h weniger als sonst natürlich 50m zu früh, aber die VTR war eigentlich vorn. Wäre da nicht ganz innen eine Lücke gewesen in die ich mal mein Vorderrad stellte ... mal sehen was er macht ... er (Thomas) läßt mich durch *verwundert guck* Hinterher sagte Thomas, er hätte zuviel Respekt gehabt und war sich sicher mich sowieso nicht halten zu können. Schade, immerhin hatte er den Start eigentlich gewonnen. So war das Rennen schon in der ersten Kurve gelaufen und ich konzentrierte mich darauf nicht auf die Nase zu fallen. Da mein Laptimer nix anzeigte, wußte ich nicht mal wie schnell ich war. Einziger Aufreger war dann in Runde 7 leider eine am Ausgang der MOFler-Corner in der Wiese liegende TL ... TerTL stand zum Glück bereits wieder. Eine Runde später wurde ich mit 22s Vorsprung abgewunken ... geschafft, mein erster Sieg (!!!), wenn auch gegen eher harmlose Konkurrenz. Zeiten: 1:46,241, 1:41,855, 1:41,646, 1:41,008, 1:41,204, 1:41,003, 1:42,376, 1:41,502. Keine Verbesserung, aber schön konstant. Schlosser als 10. und Statler als 11. komplettierten das Ergebnis. TerTL hatte leider einen schönen Hinterradrutscher beim Versuch den vor ihm liegenden auszubeschleunigen der ihm eine lädierte TL, ein dickes Knie, diverse blaue Flecken und ein paar Erfahrungspunkte einbrachte. Damit hatte die MOFler-Corner ihre Quote auf 3 erhöht.

Zwischen den Rennen war nochmal freies Fahren angesagt, aber auf das habe ich verzichtet und mich lieber ausgeruht und die Mille für das 2. Rennen vorbereitet. Es war ein Abschlussrennen mit den jeweils sieben besten aus den Klassenrennen vorgesehen. Startaufstellung nach bester Rennrunde. So stand ich nur auf 18, aber reichlich Leute mit hohen 39er und 40er vor mir. Das versprach Spaß und Spannung.

Ich begann das "Mega-Rennen" mit einem guten Start und kam auf ungestörter Linie durchs erste Eck. Um den Berg herum konnte ich mich in Schlagdistanz zum Letzten (Steve auf einer 2004er R1) des vor mir fahrenden Quartetts bringen. Aus der MOFler-Corner raus war ich früher am Gas als Steve und setzte mich daher in der nächsten schnellen Links außen neben ihn und war so in der folgenden Rechts innen und vorne! Leider hatte ich aus der 90°-Rechts "im Tal" einen heftigen Hinterrad-Rutscher und so verlor ich den Schwung für das Bergauf-Geschlängel. Ende Gegengerade schoß Steve rechts an mir vorbei, hatte aber einen dezent optimistischen Bremspunkt und ich konnte so innen auf enger Linie nochmal kontern. Auf S/Z kassierte er mich dann allerdings. Ich war aber dran und in der Um-den-Berg-rum-Rechts schneller als er, so dass ich das Guido-Manöver probieren konnte ... erfolgreich. Jetzt hieß es nur noch die eigenen Vorteile in einen für die nächste Gerade ausreichenden Vorsprung umzumünzen ... das gelang mir wohl, da weder Ende Gegengerade noch auf S/Z eine R1 neben mir auftauchte. Leider war das Trio vor mir ca 100m entwischt und ich verbrachte die restlichen 6 Runden damit meterweise diesen Rückstand zu verkürzen. Das brachte sechs 40er Runden (beste 1:40,064) und die ernüchternde Erkenntnis, das ich am Anfang, während und nach der Kurve schnell bin, aber mir auf den Geraden einfach das Leistungsgewicht der Mille einen Strich durch die Rechnung macht (Gummibandeffekt). Immerhin konnte ich den Abstand auf 0,7s verringern. Ein paar Runden mehr und ich hätte wieder was "zum Spielen" gehabt. Zufrieden war ich trotzdem, denn ich hatte wohl ein paar Plätze gutgemacht, wurde nicht überholt und der Laptimer hatte mir gute Zeiten verraten. Leider fand die Zufriedenheit ein jähes Ende ... In der ersten 180°-Links lief ich auf eine R6 auf. Ein kurzer Blick zum am Rand stehenden Mario Josic, Blick wieder nach vorne ... WARUM STEHT DIE R6 DA AM KURVENAUSGANG!!! ... leider hatte der R6-Fahrer kurzfristig beschlossen Mario einen Lift anzubieten und stand am Ende der Curbs. Ich versuchte noch nach rechts auszuweichen, aber schaffte es nicht ganz und berührte ihn hauptsächlich am Auspuff. So lag ich Bruchteile von Sekunden später in der Wiese und wenig später im RTW.
Zurück aus dem Krankenhaus, ein echtes Abenteuer, konnte ich Entwarnung geben. Nix gebrochen, nur stark geprellt. So konnte der Abend mit der ausgiebigen Siegerehrung enden. Sylli und ich unsere Klasse gewonnen, sowie drei 10. Plätze für MA, Ditze und mich. Eine coole Ausbeute für unsere Truppe. Bleiben noch die Zeiten des "Mega-Rennen", in dem ich überraschend guter 10. geworden war, nachzureichen: 1:46,90, 1:41,45, 1:40,76, 1:40,17, 1:40,33, 1:40,26, 1:40,07, 1:40,11. Also eine konstante Verbesserung um 1s und persönliche Bestzeit mit 1:40,064.

Freitag+Samstag
Die Nacht war Dank Schmerzmittel erträglich. Um so mehr ärgerte es mich natürlich, dass unser wieder strahlender Sonnenschein begrüßte. Aber man kann ja gönnen und während die anderen noch fleißig Kringel drehten und dabei diverse Videos drehten, verbrachte ich den Tag u.a. mit Kaffeetrinken, Zusammenpacken, Quatschen und Wetter genießen. Leider konnte es Guido auf der Jagd nach meiner Bestzeit nicht vermeiden nochmals eine Bodenprobe zu nehmen. Diesmal allerdings nicht in der MOFler-Corner sondern in der zweiten 180°-Links. Am späten Nachmittag packten wir dann zusammen (TerTL&Statler waren schon abgereist), speisten nochmal in der Grill Bar und ließen den Abend gemütlich in der Hotelkneipe ausklingen. Dabei wurden die Ereignisse nochmals ausführtlichst diskutiert :-)
Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück auf die Rückfahrt und ich war gegen 19:00h wieder daheim

Insgesamt eine sehr schöne und erfolgreiche Woche. Leider mit fadem Beigeschmack. Ich habe meine Form vom Ende der letzten Saison bereits wiedergefunden und sehe optimistisch auf die Seriensport-Saison.